Eistee und Geheimnisse by Nancy Naigle

Eistee und Geheimnisse by Nancy Naigle

Autor:Nancy Naigle [Naigle, Nancy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-06T05:00:00+00:00


Kapitel 17

Die Morgensonne strömte durchs Fenster, und Jill machte sich im Haus an die Arbeit. Sie musste immer daran denken, wie wütend Bradley gewesen war, weil sie nicht zurückgekommen war. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn und vor allem die Kinder der Stiftung im Stich gelassen hatte. Allein in diesem Jahr hatte sie mehr Spenden gesammelt als die Kase Foundation seit ihrer Gründung eingenommen hatte. Wenn Bradley ihr kündigte, würde sie sich etwas anderes einfallen lassen müssen. Aber darüber brauchte sie erst nachzudenken, wenn sie am Montag mit ihm sprach. Bis dahin würde sie hoffentlich etwas klarer sehen.

Jill fühlte sich viel entspannter als in den vergangenen Tagen. Im Garten schnitt sie einige Blumen und arrangierte sie in der kleinen Vase auf dem Esstisch.

Um sechs Uhr abends fuhr Garrett vor dem Haus vor. Offenbar hatte Clyde das Geräusch seines Wagens gleich erkannt, denn er raste durchs Haus und machte schlitternd an der Haustür halt.

»Hallo.« Garrett klopfte an die Fliegengittertür, als er eintrat.

»Ich bin in der Küche.«

Clyde wich Garrett auf dem Weg nicht von der Seite. Mit geblähten Lefzen schnupperte er an der großen Papiertüte, die Garrett in der Hand hielt.

Garrett stellte sie auf der Anrichte ab.

Jill verscheuchte Clyde und überprüfte den Tüteninhalt. »Huhn süßsauer, Rindfleisch mit Broccoli, Reis und viel Soße extra. Du hast an alles gedacht«, sagte sie lächelnd.

»Es ist ja auch noch nicht so lange her.«

»Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor.«

»Dir habe ich auch etwas mitgebracht, mein Junge.« Garrett hockte sich vor Clyde, dessen Schnauze durch das verlockende Aroma aus der Papiertüte noch mehr triefte als sonst. »Nein, es ist kein Futter.« Garrett zog ein dunkelblaues Halstuch aus der Tasche und faltete es zu einem Dreieck. Er nahm sein Taschenmesser vom Gürtel und schnitt den Faden durch, mit dem das rosafarbene Handtuch um Clydes Hals befestigt war. Garrett legte Clyde das Halstuch um und verknotete es.

»Schon besser.« Zufrieden klappte Garrett das Messer zu und steckte es wieder in die Halterung an seinem Gürtel.

Jill ging auf die beiden zu. »Wen haben wir denn da? Cowboy Clyde?«

»Du kannst nicht von ihm verlangen, dich zu beschützen, während er diesen rosa Lappen um den Hals trägt.«

»Er macht sich gut als Cowboy.«

»Gern geschehen, ihr beiden«, sagte Garrett.

»Lass uns essen.« Jill drückte Garrett einige Behälter in die Hand, die er ins Wohnzimmer trug.

Sie saßen im Schneidersitz am Couchtisch vor dem Fernseher und aßen direkt aus den Pappkartons.

»Sehr lecker.« Jill hielt Clyde den leeren Behälter hin, und der Hund leckte mit Begeisterung die restliche Soße auf. Dann trottete er mit dem Karton davon, um sein Mahl in Ruhe zu beenden. Er legte sich hin und hielt den Karton wie ein Bär in seinen riesigen Vorderpfoten.

»Ihr zwei versteht euch ja sehr gut«, bemerkte Garrett.

»Männer. Es ist immer dasselbe. Bei euch geht Liebe durch den Magen.«

»Also füttert ihr Frauen uns nicht nur, damit wir fett werden und keine Chancen bei anderen Frauen haben?«

»Das auch. Aber hauptsächlich tun wir es, weil ihr es mögt.«

»Heißt das, du wirst demnächst für mich backen?«

Jill streckte sich auf dem Fußboden aus.



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